Personell und finanziell unterstützt der Rotary-Club Essen die lernHÄUSER des Kinderschutzbundes Essen. Das Hilfswerk, Nordrhein-Westfalens erster Rotary-Club, spendete dem Bildungsprojekt jetzt 17.500 Euro. Zudem engagiert sich Rotary-Mitglied Dr. Klaus Jägersküpper als Ehrenamtlicher im lernHAUS Innenstadt.
„Mit unserer Spende wollen wir ein Zeichen setzen auch für andere Förderer“, sagte Axel Koschany, Präsident des Rotary-Clubs Essen, als er zusammen mit seinem Vorgänger, Dr. Markus Schewe, das lernHAUS in der Essener City besuchte. „Zudem liegt uns daran, nicht nur finanziell zu unterstützen, sondern durch eigenes Tun zur Arbeit der Bildungsinitiative beizutragen.“
Mehr als 200 benachteiligte Schülerinnen und Schüler besuchen regelmäßig eines der vier lernHÄUSER in der Innenstadt, Borbeck, Altenessen und Zollverein. Hier werden sie bei ihren Hausaufgaben betreut, erhalten Lern-, Sprach- oder berufsvorbereitende Förderung und werden auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Bildungsabschluss begleitet. Neben hauptamtlichen Fachkräften werden die Kinder und Jugendlichen dabei von Ehrenamtlichen unterstützt. Insgesamt engagieren sich mehr als 30 Ehrenamtliche in den lernHÄUSERN.
Einer von ihnen ist Schulbuchautor Dr. Klaus Jägersküpper, der früher Deutsch, Geografie und Politik an einem Essener Gymnasium unterrichtete. Seit dem vergangenen Herbst ist er im lernHAUS Innenstadt aktiv. Dort hilft er unter anderem Sharugaa im Fach Deutsch. Die 18-Jährige, deren Eltern aus Sri Lanka stammen, besucht die Gesamtschule und möchte später studieren. Jägersküpper bereitet mit ihr zusammen den Deutschunterricht nach, steht ihr bei den Hausaufgaben beiseite und unterstützt sie bei der Klausurvorbereitung. In den vergangenen Monaten standen Georg Büchners Drama „Woyzeck“, romantische Lyrik, zum Beispiel von Joseph von Eichendorff, sowie politische Reden, vorrangig aus der Zeit des Nationalsozialismus, auf dem Stundenplan. „Die Sprache in solchen Texten ist für jeden Jugendlichen eine Herausforderung, aber jemand mit einem anderen kulturellen und historischen Hintergrund hat es doppelt schwer“, erläuterte Dr. Klaus Jägersküpper.
Prof. Dr. Ulrich Spie, Vorstandsvorsitzender des Kinderschutzbundes Essen, dankte dem Rotary-Club Essen für seine Spende. „Vor einem Jahr stand das Bildungsprojekt finanziell auf der Kippe, und wir waren kurz davor, lernHÄUSER schließen zu müssen. Wir brauchen viele vergleichbare Förderer wie das Engagement der Rotarier, damit wir die Kinder auch weiterhin auf ihrem Bildungsweg unterstützen können.“ Martin Hollinger, Fachbereichsleitung Bildung und Förderung, ergänzte: „Die Kinder, die die lernHÄUSER besuchen, könnten unser Schulsystem ohne Unterstützung nicht erfolgreich durchlaufen. Ohne Hilfe wären ihr Schulabschluss und ihre berufliche Zukunft gefährdet.“
Die lernHÄUSER des Essener Kinderschutzbundes bestehen seit fast 25 Jahren. Zum großen Teil sind sie auf Spenden angewiesen. Spenden sind auf das folgende Konto möglich: Sparkasse Essen, Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Essen e. V., IBAN: DE70 3605 0105 0000 2907 00