
Mein Körper gehört mir: Kinder stärken – Missbrauch vorbeugen!
Seit über 20 Jahren heißt es in dritten und vierten Essener Grundschulklassen: „Mein Körper gehört mir!“. Gemeinsam mit der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück und dem Kriminalkommissariat Vorbeugung führt der Kinderschutzbund Essen das Projekt zur Missbrauchsprävention an den Grundschulen durch. Ein vielleicht etwas sperriger Begriff für ein sehr lebendiges Mit-Mach-Theaterstück, das die Schulkinder an das Thema „Sexuelle Gewalt“ heranführt, sie in ihrer Körperwahrnehmung bestärkt und Wege für Hilfen aufzeigt. „Wir wollen mit diesem Projekt schon früh den Eigenschutz von Kindern fördern“, so Kathrin Lorch, Leiterin des Kinderschutz-Zentrums Essen. Kinder werden in ihrer Wahrnehmung von Gefühlen bestärkt und lernen, dass sie das Recht haben „Nein“ zu sagen, wenn sich etwas seltsam oder blöd, komisch oder unangenehm anfühlt. Sie lernen sich Hilfe und Rat bei einer Vertrauensperson zu holen. Sie lernen auch, wie schwierig es ist, sich jemandem anzuvertrauen und über etwas Schreckliches zu sprechen. „Manchmal ist die beste Freundin oder der beste Freund die Vertrauensperson “, so die Leiterin des Kinderschutz-Zentrums, „die dann wiederum Rat und Hilfe bei einem Erwachsenen wie einer Lehrerin oder einem Lehrer holt oder auch im Kinderschutz-Zentrum anruft.“ Das Essener Kinderschutz-Zentrum ist unter der Rufnummer 02 01 – 20 20 12 mit seinen Fachkräften Ansprechpartner für die Kinder, die Hilfe suchen, aber auch für Eltern sowie Angehörige und Erwachsene, die sich um das Wohl eines Kindes sorgen.
Unter dem Titel „Lena und Marc“ wurde das Theaterstück auch für gehörlose Kinder angepasst und aufgeführt.
Das Projekt wird flächenübergreifend an allen Essener Grund- und Förderschulen durchgeführt. In seiner Finanzierung ist es maßgeblich auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen.