„Super, dass es wieder los geht!“, so lautet die Resonanz der lernHAUS-Kinder auf den Neustart der lernHÄUSER nach den Sommerferien. „Die Kinder und wir Mitarbeiter haben uns riesig gefreut, uns wiederzusehen und das war gar nicht so einfach ohne Umarmungen auszudrücken“, berichtet Corinna Erdmann, pädagogische Leitung der lernHÄUSER Essen.
Doch bevor das Bildungsprojekt des Kinderschutzbundes an seinen vier Standorten wieder an den Start gehen konnte, mussten umfangreiche Arbeiten im Vorfeld erledigt werden. Die Umsetzung der erforderlichen Hygiene- und Abstandsregelungen stellte auch die gesamte pädagogische Konzeption der lernHÄUSER auf den Prüfstand. „Die Lernförderung der Kinder erfolgt nun in Kleinstgruppen“, so Martin Hollinger, Gesamtleitung lernHÄUSER. Konkret bedeutet das: Drei Schulkinder plus einen haupt- oder ehrenamtlichen Mitarbeiter dürfen sich jeweils in einem Raum aufhalten. Die Maskenpflicht auf den Wegen zu den Tischen und in andere Räume zählt ebenso zu den Vorschriften wie Abstandsreglungen und das Führen der Nachweispflichten. „Wir bleiben vor allem am Platz, machen aber zu Beginn und zwischendurch Lockerungsübungen und Spiele, die man gut mit Abstand machen kann wie Wortschlangen und Pantomine“, erzählt die pädagogische Leitung Erdmann. Geregelt werden musste aber auch der Einsatz der über 40 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn viele zählen aufgrund der Altersstruktur zu den COVID 19-Risikogruppen. „Auch hier steht für uns der Schutzgedanke an erster Stelle“, betont Hollinger. So werden einige ehrenamtliche Mithelfer zunächst die weitere Entwicklung abwarten.
Vorerst wird in den lernHÄUSERN die Lernförderung der Kinder im Fokus stehen. Wieviel Defizite in den vergangenen Monaten entstanden sind und wieviel Nachholbedarf bei jedem einzelnen Kind besteht, das wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. „Hier ist für uns von Vorteil, dass wir die Schulkinder langfristig begleiten und ihre Stärken und Schwächen bereits gut kennen“, so Hollinger. Denn zum regulären lernHAUS-Alltag zählen auch Entwicklungsgespräche mit den Kindern, in denen gemeinsam Lernziele festgelegt werden. Gemeinsame Freizeitaktivitäten, Sport- und Kultur AG´s stehen noch nicht auf der Agenda. Dennoch freuen sich die lernHAUS-Kinder über den Neustart. In den vergangenen Wochen wurden alle Kinder und Familien per Brief, aber auch telefonisch und persönlich von den lernHAUS-Mitarbeitern informiert. „Wir haben alle Familien angeschrieben und mit den Kindern telefoniert“, so Jenny Meisehen, Mitarbeiterin im lernHAUS-Stadtmitte. Auch die Eltern sind glücklich, dass ihre Kinder wieder in den lernHÄUSERN gemeinsam üben und lernen. „Eine Mutter berichtete, dass die Beziehung zu ihrer Tochter doch sehr unter den Hausaufgaben, die am Küchentisch erledigt werden mussten, gelitten hätte“, berichtet Susanne Taube, lernHAUS-Mitarbeiterin am Standort Altenessen.
Neu in der Planung der lernHÄUSER sind digitale Lernangebote. „Kinder sollen sich jedoch nicht nur Laptops und Tablets ausleihen können, sondern auch im Umgang mit digitalen Medien geschult werden“, so Martin Hollinger. Für dieses Zusatzangebot werden noch dringend Förderer gesucht.
Vor 20 Jahren rief der Kinderschutzbund Essen die Bildungsoffensive für benachteiligte Kinder ins Leben. Vier lernHÄUSER fördern rund 200 Kinder und Jugendliche an vier Standorten in der Innenstadt, Altenessen, Katernberg und Borbeck. Die lernHÄUSER bieten mit ihrem pädagogischen Konzept einen sicheren, verlässlichen und verbindlichen Lernrahmen. Bereits ab der Grundschule werden Kinder gefördert und unterstützt. Für ihre erfolgreiche Bildungsarbeit wurden die lernHÄUSER bereits mehrfach ausgezeichnet. Das Bildungsprojekt, das seit über 20 Jahren Schulkinder so erfolgreich fördert, muss jedoch über Spenden finanziert werden. Engagierte Förderer und Chancengeben tragen maßgeblich zu der Finanzierung der lernhÄUSER und damit zu guten Bildungsbiographien benachteiligter Kinder bei.
Spendenkonto National-Bank Essen IBAN: DE82 3602 0030 0000 2352 45