Jeder Cent zählt! Wie korrekt diese Aussage ist, hat eindrucksvoll die Spendenverdopplungsaktion der Bethe-Stiftung bewiesen. Seit Anfang Dezember 2024 hat die Stiftung jede Spende bis zu 3.000 Euro verdoppelt, die für das neue Kinderschutzhaus des Kinderschutzbundes Essen bestimmt war. Mit vollem Erfolg! Die von der Bethe-Stiftung festgelegte Gesamthöhe an Einzelspenden von 100.000 Euro wurde erreicht, so dass nun insgesamt Spenden in Höhe von 200.000 Euro in das Neubauprojekt fließen.
Mit ihrem Prinzip der Spendenverdopplung möchte die Bethe-Stiftung die breite Bevölkerung ermutigen, sich auch mit scheinbar kleinen Summen zu engagieren. Denn nur so lässt sich ein großes Ziel erreichen: Gemeinsam. „Das Thema Spendenverdopplung ist in Deutschland noch nicht so weit verbreitet. Für uns sind Verdoppelungsaktionen ein wirksames Instrument, um soziale Projekte öffentlichkeitswirksam zu stärken und zugleich das Engagement möglichst vieler Menschen anzustiften“, so Stiftungsgründer Erich Bethe. „Wir möchten möglichst viele Menschen dafür begeistern, an der Gestaltung einer menschlicheren Gesellschaft aktiver mitzuwirken.“
An dem Ziel, innerhalb von höchstens drei Monaten die Spendensumme von 100.000 Euro für ein neues Kinderschutzhaus für Essen zu sammeln, beteiligten sich zahlreiche Unterstützer: zum Beispiel Menschen, die zugunsten des Neubauprojekts auf Geburtstagsgeschenke verzichteten, lokale Unternehmen, aber auch Schulklassen und Nachbarschaften, die den Erlös ihrer Adventsaktionen spontan dem Kinderschutzhaus zukommen ließen, nachdem sie von der Verdopplungsaktion erfahren hatten.
„Wir wissen, dass wir uns bei unseren spendenbasierten Projekten auf die Unterstützung der Essener Bürgerinnen und Bürger verlassen können, aber die sehr besondere Hilfsbereitschaft, die wir diesmal auf so vielen Wegen erfahren durften, hat uns – man kann es nicht anders sagen – überwältigt“, sagt Prof. Dr. Ulrich Spie, Vorstandsvorsitzender des Kindesschutzbundes Essen. „Dank der großzügigen Verdopplungsaktion der Bethe-Stiftung sind wir mit der Finanzierung unseres Neubauvorhabens ein gewaltiges Stück weitergekommen.“
Weil die Fälle von Kindeswohlgefährdung seit Jahren ansteigen, verzeichnet der Kinderschutzbund Essen vermehrt Anfragen nach Schutzplätzen. Im Jahr 2024 erreichten die beiden bestehenden Kindernotaufnahmen des Kinderschutzbundes 486 Aufnahmeanfragen – so viele wie noch nie zuvor. 58 Kinder konnten aufgenommen werden; 428 Anfragen mussten wegen fehlender Kapazitäten abgelehnt werden.
Deshalb hat der Kinderschutzbund die Initiative ergriffen: Im neuen Kinderschutzhaus erhalten 14 gefährdete Kinder den Schutz und die Hilfe, die sie für ein kindgerechtes und gewaltfreies Aufwachsen benötigen. Geplant als langfristige Unterkunft soll das neue Haus zum einen die beiden Notaufnahmen – „Spatzennest“ und „Kleine Spatzen“ – entlasten und zum anderen den speziellen Bedürfnissen der zumeist traumatisierten Kinder durch besonders intensive Betreuung gerecht werden.
Das Investitionsvolumen für das neue Kinderschutzhaus beträgt 4,5 Millionen Euro. Die Kosten für Bau und Einrichtung des Gebäudes sowie die Gestaltung des Außengeländes muss der Kinderschutzbund vollständig aus Eigenmitteln finanzieren. Aus diesem Grund ist der Kinderschutzbund auf Spenden angewiesen. Die Schirmherrschaft für das Neubauprojekt, das bis zum Herbst 2026 in Altenessen entstehen soll, hat Oberbürgermeister Thomas Kufen übernommen.
1996 errichteten Roswitha und Erich Bethe die Bethe-Stiftung, die heute über ein Stiftungskapital von mehr als zehn Millionen Euro verfügt: Die Stiftung ermöglicht die Arbeit von Kinderhospizen und Einrichtungen im Bereich Kinderschutz mit Hilfe der Bevölkerung. Ihre Förderschwerpunkte sind vielfältige soziale Einrichtungen, unter anderem solche, die Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Missbrauch schützen. Indem sie Spenden der Bevölkerung regelmäßig bis zur Höhe einer zugesagten Fördersumme verdoppelt, erhöht die Stiftung deren Wirkung.
Spendenkonto
Sparkasse Essen, IBAN: DE70 3605 0105 0000 2907 00, Stichwort: „Neubau Kinderschutzhaus“